Vieles wird ja in der Schule noch mit der Hand geschrieben. Da wollen wir mal fragen, ob Lehrer/innen und Studierenden des Abendgymnasiums mit ihrer Handschrift zufrieden sind. Ja. Nein. Weiß nicht?
Wir sind gespannt auf Ihren Kommentar. Wie ist Ihre Erfahrung mit Ihrer Handschrift? Spielt Handschrift in der Schule für Sie noch eine wichtige Rolle? Und mögen Sie Ihre Handschrift?
Das haben einige Lehrer/innen und Studierende erzählt:
Am Wiener Abendgymnasium wird in den 1A Modulen des ersten Semesters themenorientiert unterrichtet. Die Fächer treten in den Hintergrund, Wochenthemen in den Vordergrund.
Welche Fragen da auftauchen, und wie die Lehrer/innen in ihren wöchentlichen Besprechungen damit umgehen, das ist in einem Podcast hörbar.
Schulgespräche. Einblick in das Innere der Schule.
Ralf Tscheuschner unterrichtet an der Hamburger Staatlichen Abendschule „Vor dem Holstentor“. Anlässlich des Sommerseminars der österreichschen Abendschullehrer/innen 2016 hat er von einem Projekt erzählt, das er gemeinsam mit seinem Kollegen Gerhard Risch durchführt: In Bild und Ton die Hamburger Abendschule vorzustellen. Jetzt ist der Film fertig und steht auf Youtube bereit: Das Portrait einer Abendschule mit 70 Jahren Geschiche – im Norden Deutschlands. Ein Blick über die Grenzen Österreichs.
Noch zum Hintergrund: Gerhard Risch unterrichtet an der Abendschule Vor dem Holstentor Deutsch und die gesellschaftswissenschaftlichen Fächer. Er ist promovierter Geschichtswissenschaftler und aktiv in der Forschung tätig. Ralf Tscheuschner unterrichtet an der Hamburger Abendschule Mathematik, Physik, Informatik und Darstellendes Spiel. Er ist promovierter Physiker und war auch einige Jahre Lehrbeautragter für Systematische Musikwissenschaft. – Den „Making of“-Film zum Portrait der Hamburger Abendschule gibt es hier zu sehen.
In den Fernstudienmodulen wird die Hälfte des Unterrichtsstoffes zu Hause erarbeitet. Diese Form der Schule ist immer wieder auch Möglichkeit, eigene Stärken und Vorlieben mit einzubringen. Wie gut solche Aufgaben bewältigt werden können, hat Scherin Yousif (6G) gezeigt, die auf eine Fernstudienaufgabe in Physik den folgenden Text geschickt hat. Aufgabe war, anhand dieses Videos zu beschreiben, wie Regentropfen vom Fenster laufen.
Wassertropfen knallen auf das Fenster, große und kleine Tropfen sind zu erblicken und obwohl sie alle gleich sind, verhalten sie sich dennoch alle anders. Die kleinen Tropfen haften am Fenster, die Unterseite, die in Richtung des Beobachters zeigt, weist eine klare und durchsichtige Form auf, wobei unterschiedliche Merkmale zu beobachten sind… (mehr …)
Die Weltgeschichte ist nicht der Boden des Glücks. Die Perioden des Glücks sind leere Blätter in ihr.
— Georg Wilhelm Friedrich Hegel, 1770-1831
Johannes Preiser-Kapeller: »Vor dem Untergang?«
dienstag / 29. november 2016 / 19.15 uhr
kunsthaus muerz
Der Mittelaterforscher Johannes Preiser-Kapeller hat am Sommerseminar der Abendschullehrer/innen einen Vortrag über Mauern und Netzwerke im Mittelalter gehalten – und einen Bezug zu heute hergestellt. Im Rahmen der „Schnupperhochschule“ im Kunsthaus Mürz wird er am Dienstag, 29. November ab 19:15 einen Vortrag mit dem Titel „Vor dem Untergang“ halten. Mürz ist von Wien aus via Eisenbahn leicht erreichbar, es gibt auch einen Zug zurück am selben Abend.
Zum Detail:
Ein Blick in die Zeitung zeigt derzeit übervolle Blätter; entsprechend groß ist das Unbehagen in den Gesellschaften Westeuropas. Man fürchtet den Zerfall etablierter Strukturen, den persönlichen Abstieg oder die Bedrohung durch Terror oder „Völkerwanderungen“. Die üblichen „tagespolitisch“ kurzfristig ausgelegten Rezepte der Politik scheinen den komplexen Herausforderungen nicht mehr gewachsen; Eliten verlieren an Legitimation. Eine historische Perspektive eröffnet im Gegensatz dazu die Möglichkeit, vergleichbare Prozesse des Wandels von Staaten und Gesellschaften in ihrer langfristigen Dynamik und Wirkung zu betrachten. Ausgehend vom Zerfall des weströmischen Reiches (dem „Untergang“ schlechthin in der europäischen Tradition) und mit neuen Ansätzen der Komplexitäts- und Netzwerkforschung werden Phänomene der Integration und Fragmentierung großer Gemeinschaften, der Mobilität und Migration, der wirtschaftlichen Ungleichheit und des gesellschaftlichen Zusammenhalts im Vergleich zwischen Vergangenheit und Gegenwart diskutiert.
Dr. Johannes Preiser-Kapeller ist tätig am Institut für Mittelalterforschung, Abteilung Byzanzforschung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Seine Arbeitsgebiete sind historische Komplexitätsforschung, Umwelt- und Globalgeschichte.
Konflikte, Macht und Sprachen: Wertschätzende Zusammenarbeit und Konfliktlösung in einem interkulturellen Umfeld. Das war das Thema. Rund 60 Lehrerinnen und Lehrer von Abendschulen in Österreich und Deutschland beschäftigten sich drei Tage im Wiener Europahaus mit Rechten und Regeln in unserer Gesellschaft, die sich gerade jetzt sehr stark verändert. Auch in unseren Schulen. In fünf Vorträgen und 12 Workshops standen dabei Identität, Kommunikation und aktuelles Wissen aus den Bereichen Linguistik, Typographie und Komplexitätsforschung im Mittelpunkt.
Das Programm und alle Hinweise und Links der Vortragenden sind hier zu finden.
Im nächsten Jahr findet das Sommerseminar in Graz statt.
Das Programm für das Sommerseminar der Abendschullehrerinnen ist fertig, besprochen und abgeglichen. Hier die Eckpunkte:
Es kommen rund 50 Lehrer/innen aus Österreich, und 12 aus Deutschland – voriges Jahr waren 2 aus Deutschland dabei, und diese Erweiterung ist sehr schön.
Wir erleben derzeit viele gesellschaftliche Änderungen, die medial oft angstbesetzt transportiert werden. In der Schule müssen wir damit aber kompetent arbeiten, daher brauchen wir Weiterbildung stark zum Thema Macht, Konflikte, Kommunikation. Weg von Zuständen, hin mehr zu Prozessen. Und: es geht um Menschen, von denen wir oft zu wenig wissen, es geht um Machtverhältnisse in unserer Schrift, in unserer Sprache, in den Anforderungen, die wir stellen, die an uns gestellt werden. Mechanismen und Denkweisen möchten wir am Sommerseminar aus Feldern abseits der Schule kennenlernen: Typographie, Sprache in der Migration, Mauern im Mittelalter und heute.
Einblick ins Schulleben: Studierende der 2W am Abendgymnasium Wien bearbeiten einen Artikel aus „Spektrum der Wissenschaft“. Sie stellen statistische Angaben eines kolumbianischen Bürgermeisters über die Zahl an Morden in seinem Land grafisch dar. Der Bürgermeister entdeckte, dass diese Zahl durch mathematische Methoden der Epidemiologie reduzieren konnte. Die Ergebnisse der Maßnahmen sind in den Diagrammen auf den Plakaten der Studierenden zu sehen. Die Gruppenarbeiten fand im Rahmen kompetenzorientierter Lerneinheit des Mathematikunterrichts statt.
In der letzten Schulwoche findet der Unterricht am Abendgymnasium Wien disloziert im Stadtgebiet statt. Eingeladen sind auch alle Absolventinnen. Eine Übersicht der angebotenen Vorträge, Führungen und Workshops finden Sie hier.